Longevity und mTOR

Longevity und mTor neotes Blog

Was bedeutet mTor?

Die mTOR-Kinase kann man sich als Art Schaltzentrale einer Körperzelle vorstellen. Sie reguliert Stoffwechsel, Zellteilung und Zellwachstum. Bei krankhaften Prozessen funktioniert die Regulierung nicht mehr, wie sie sollte. So könnte ein Deaktivieren dieser Schaltzentrale dazu führen, dass beispielsweise Krebszellen am Wachstum gehindert werden. Auch Diabetes und Fettleibigkeit werden davon beeinflusst.

Aber eine im Jahr 2018 veröffentlichte Studie im Science Translational Medicine lässt aufhorchen: Eine Hemmung der mTOR-Kinase wirkt sich auch positiv auf Alterungsprozesse aus. Dazu gehört auch die Verbesserung der körpereigenen Abwehrfunktion und somit weniger Infektionen. Vor allem in Hinsicht auf die Covid19-Pandemie ist dieser Punkt definitiv beachtenswert.

Eine Fehlregulation der mTOR-Signalgebung dagegen kann das Immunsystem schwächen, den Muskelabbau fördern und dem Einsetzen und Fortschreiten verschiedener im Alter häufig auftretender Erkrankungen wie einem Diabetes und einem Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit bis hin zur Demenz den Weg bahnen.

Wird mTOR deaktiviert, kann dies umgekehrt eine Besserung altersbedingter Krankheiten bewirken. In Experimenten mit Würmern, Fliegen und Mäusen wurde gezeigt, dass eine Hemmung von mTOR die Lebensspanne der Tiere verlängert. Somit können Hemmstoffe der mTOR-Signalgebung möglicherweise Alterungsprozesse verzögern und so wie eine Art Jungbrunnen wirken.

Was aktiviert mTor?

Ein gesunder Körper benötigt die mTOR-Aktivierung für den Zellaufbau und die Wundheilung. Eine mTOR-Aktivierung kann beispielsweise durch eiweißreiche Kost und Sport erreicht werden. Zur Gesundheitsoptimierung sollte an eine Phase der mTOR-Aktivierung eine mTOR-Hemmung anschließen, z.B. durch Intervallfasten.

In längeren Phasen des Hungers nämlich wird der mTOR-Kinase-Komplex vorübergehend inaktiv und fällt von der Zellmembran ab. In seiner Aktivität reduziert werden kann mTOR daneben pharmakologisch durch das Immunsuppressivum Rapamycin. Laut einer im Jahr 2018 veröffentlichten Studie im Science Translational Medicine wirkt sich eine Hemmung – entgegen der Aktivierung – der mTOR-Kinase positiv auf Alterungsprozesse aus. Dazu gehört auch die Verbesserung der körpereigenen Abwehrfunktion und somit weniger Infektionen. Vor allem in Hinsicht auf die Covid19-Pandemie ist dieser Punkt definitiv beachtenswert.

Allerdings führen mTOR-Hemmstoffe, die in der Krebsmedizin zur Bremsung des unkontrollierten Zellwachstums eingesetzt werden, zum Teil zu erheblichen unerwünschten Nebenwirkungen. Es kann unter der Einnahme dieser Substanzen beispielsweise zu Stoffwechselentgleisungen, zu einem Bluthochdruck sowie zu Verdauungsstörungen und zu Atembeschwerden kommen.

Aufgrund dieser Nebenwirkungen ist es deshalb nicht ratsam, dieses rein zum Zweck des Anti-Agings einzusetzen.

Longevity und mTOR 

Seit Menschengedenken ist eine der beliebtesten Vorstellungen die Unsterblichkeit oder zumindest ein sehr langes Leben zu erlangen. Um dem einen Schritt näher zu kommen, muss man sich intensiver mit dem Protein mTOR auseinandersetzen, welches von Wissenschaftlern als ein kritisches Element im Alterungsprozess indentifiziert wurde. mTOR-Inhibitoren spielen nicht nur beim Anti-Aging eine Rolle, sondern auch bei Erkrankungen, die das Alter mit sich bringt. 

Wie kann man das mTOR-Protein ausschalten? 

Dass es eine natürliche Bremse von mTOR gibt, ist bereits bekannt. In längeren Phasen des Hungers wird der mTOR-Kinase-Komplex vorübergehend inaktiv und fällt von der Zellmembran ab. Mehrmals am Tag wird er auch kurzfristig inaktiv, ohne seinen Platz zu verlassen. Inzwischen ist auch eine Lipid-Kinase bekannt, welche den mTOR-Komplex lokal ausschaltet. Diese wird beispielsweise über Nacht aktiv, wenn das Signal von Insulin ausbleibt. Eine starke Hemmung von mTOR erzielt man also durch Fasten. Unterstützend dabei wirken Melatonin, Vitamin D, Alphaliponsäure, bestimmte Polyphenole und Oleocanthal.  

Es gibt auch in der Medizin bereits zugelassene mTOR-Hemmer. Ein Beispiel dafür ist das Immunsuppressivum Rapamycin. Aufgrund der Nebenwirkungen ist es jedoch nicht ratsam, dieses rein zum Zweck des Anti-Agings einzusetzen.  

Es ist zu beachten, dass ein gesunder Körper auch die mTOR-Aktivierung für den Zellaufbau und die Wundheilung benötigt. Zur Gesundheitsoptimierung sollte auf eine Phase der mTOR-Aktivierung mit eiweißreicher Kost und Sport eine mTOR-Hemmung erfolgen, z.B. durch Intervallfasten.  

Quellen:  

Dr. med. Irmi Huber
Expertin